Über mich
Eine philosophische Spurensuche
“Der bestirnte Himmel über mir “ faszinierte nicht nur Immanuel Kant, sondern auch mich! Bereits als Kind beobachtete ich den Himmel und dabei stellte sich bereits ein gewisses ehrfürchtiges Staunen ein, das sich später einmal, während eines Aufenthaltes
in der Sahara, noch vertiefte. War dieses Staunen bereits eine erste “unbewusste” philosophische Erfahrung?
Während des Studiums war es dann das Büchlein “Die Philosophische Hintertreppe” von Wilhelm Weischedel. Dort wurden berühmte Philosophen – ich kann hier leider nicht gendern, denn es sind wirklich nur Männer – von ihrem Lebenshintergrund her vorgestellt. Zuerst erfuhr man immer etwas über die Lebensumstände und dann über deren philosophische Positionen. So ergab sich für mich sehr schnell die Überzeugung: Philosophie muss mit unserem Leben zu tun haben, sie muss praktisch sein.
Während meiner Berufstätigkeit als AHS – Lehrer für Philosophie, Spanisch und Religion kath. hatte ich von Anfang an die Möglichkeit grundsätzliche ethische philosophische und religiöse Fragen von Schüler:innen in relativ entspannter Atmosphäre zu erörtern.
Spanisch eröffnete mir zudem einen völlig neuen Kulturkreis: Lateinamerika. So ist es nicht verwunderlich, dass sich mein philosophisch/theologischer Schwerpunkt auf die Befreiungstraditionen dieses Kontinents verlagerte. Mehrere Reisen ließen mich Primärerfahrungen machen. Am 12. Oktober 1992 besuchte ich eine Gedenkveranstaltung von Indios im Hochland von Guatemala anlässlich von “500 Jahre Eroberung Lateinamerikas”. Einige Tage danach nahm ich auf Einladung des deutschen Philosophen Heinz Krumpel am “Simposio internacional 500 Años: Un Pensamiento sin fronteras” in Toluca / Mexico teil, wo ich auch einen kleinen Vortrag halten durfte. Beide Ereignisse haben mich in meinem philosophischen Denken nachhaltig beeinflusst.
Meine letzten Unterrichtsjahre waren vor allem durch meine Tätigkeit als Mentor für Schüler:innen und Lehrer:innen im Schulbereich und durch die Absolvierung des Postgraduate – Studiums zum Philosophischen Praktiker an der Universität Wien geprägt. Beides war eine gute Vorbereitung für meine nunmehrige Tätigkeit als Philosophischer Praktiker. Der Diplomlehrgang “Philosophieren mit Kindern und Jugendlichen” im Rahmen der SUMMER SCHOOL 2022 ergänzte das Postgraduate – Studium.
Einfache Denkimpulse
Was ist Philosophische Praxis?
„An die Stelle der Fragen Kants: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? – treten die Fragen der Philosophischen Praxis: Was weiß ich? Was tue ich? Was hoffe ich? Wer bin ich? Und damit ist der Philosophie eine andere Aufgabe gestellt: Sie denkt nicht mehr vor, sie denkt mit,“
(Gerd B. Achenbach, philosophischer Praktiker)
Geschichten
„Du kannst das Herz nicht wirklich bewegen, ohne eine Geschichte zu erzählen.“
(Martha Nussbaum, Philosophin)
Denken
„Man könnte wohl sagen, daß die lebendige Menschlichkeit eines Menschen in dem Maße abnimmt, in dem er auf das Denken verzichtet.“
(Hannah Arendt, politische Philosophin, 1906 – 1975)
Yama: Die 5 Grundlagen eines ethischen Verhältnisses zu den Anderen
Gewaltlosigkeit gegenüber Anderen und uns selbst. Redlichkeit gegenüber dem, was sich an Anderen und uns selbst zeigt. Nicht-Besitzen wollen dessen, was anderen gehört, nur weil wir es selbst haben wollen. Vollzug eines Lebenswandel, der sich anderen und uns selbst vom Brahman her zuwendet. Generosität gegenüber Anderen und uns selbst im Annehmen unseres Fatums, zu sein.
(Yoga – Sutra Patañjali, 2.30)
Gehen und Flanieren ......
„Das Gehen ist die Geschwindigkeit, die dem Menschen entspricht. Der Mensch hat mit dem Gehen die Welt und sich selbst erkannt und alle anderen Geschwindigkeiten, die wir heute gewohnt sind, das Flugzeug, die Bahn, das Auto, das Fahrrad sind im Grunde für unsere Aufnahmefähigkeit zu schnell.“
(Reinhold. Messner, Italienischer Extrembergsteiger, ehem. Mitglied des Europäischen Parlaments)
“Nur wer flanieren kann, wird danach, wenn ihn wieder dieser berühmte Rhythmus packt und eilig, konstant und zielstrebig fortbewegt, diese unsere Zeit umso mehr genießen und verstehen.”
(Franz Hessel, deutscher Schriftsteller, 1880 – 1941)
Was ist Bildung
„Der Gebildete ist einer, der ein möglichst breites und tiefes Verständnis von den vielen Möglichkeiten hat,
ein menschliches Leben zu leben.“
(Peter Bieri, Schweizer Philosoph 1944-2023)
Liebe, Glaube, Hoffnung,
Liebe ist möglich, Glaube geschieht, Hoffnung verändert die Welt.
(Dorothee Sölle, Evangelische Theologin, 1929 – 2003)